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  • AutorenbildGerd Neubauer, MSc

Wuff und Mieze als Trauerhilfe – Wie Haustiere in der Trauer helfen können.


Haustiere spielen in unserem Leben eine besondere Rolle. Für viele Menschen ist ein Leben ohne Vierbeiner nicht mehr wegzudenken. Sie sind treue Begleiter, Familienmitglieder, seelische Stütze und schützen viele Menschen, besonders ältere, vor Einsamkeit. So können Haustiere in der Trauer auch eine große Hilfe sein.

Sie füllen das Haus oder die Wohnung mit Leben und Energie. Allein ihr einfaches Dasein sorgt dafür, dass man sich nicht mehr so einsam fühlt. Wir haben mit einem Haustier eine Verantwortung und damit sind Aufgaben verbunden, die uns aus Phasen der tiefen Traurigkeit holen können. Aber vor allem lassen sie uns ihre bedingungslose Liebe spüren. Und diese bedingungslose Liebe ist es, die wir gerade in Zeiten der Trauer brauchen.

Durch ihre Sensitivität spürt z.B. ein Hund oder eine Katze oft mehr, als wir Menschen wahrnehmen können. So scheint es, als ob sie den Schmerz selbst fühlen könnten, wenn es Frauchen oder Herrchen gerade schlecht geht. Meistens suchen sie dann Kontakt zu ihren Lieben und geben Nähe und Wärme. Sie mögen es, wenn man mit ihnen spricht und empfangen gerne Streicheleinheiten. Durch ihr sichtliches Wohlfühlen an der Seite des traurigen Menschen zeigen sie ihm, wie wichtig und wertvoll der Mensch für sie ist. Das nehmen wir wahr, erhöht unseren Selbstwert und wir können uns selbst spüren.

Das erlebe ich auch immer wieder bei meiner Großmutter. Sie leidet an Demenz und Menschen mit Demenz trauern. Sie trauern um den Verlust Ihres Gedächtnisses, Ihrer Persönlichkeit, Ihrer alten Gewohnheiten usw., aber auch um früher erlebte Verluste, die damals nicht ausreichend betrauert wurden. Es beeindruckt mich immer wieder, welch positive seelische Wirkung ihr süßer, schneeweißer Havaneser „Elvis“ auf sie hat. Sie spricht mit ihm und schenkt ihm auch viel Liebe durch Streicheln. Er sitzt oder liegt oft und lange an ihrer Seite und gibt ihr so auf indirekte Art und Weise Mut, ihren schwierigen Weg weiterzugehen.

Sich in der Trauer für ein Haustier zu entscheiden, ist meistens kein Fehler und auch ein guter Zeitpunkt. Aber natürlich muss eine solche Anschaffung ausreichend überlegt werden. Haustiere brauchen unterschiedlich viel Pflege und kosten auch Geld. Dabei sind Futter und Pflegeprodukte noch der geringste finanzielle Aufwand. Vor allem müssen die Tierarztkosten bedacht werden, die regelmäßig und jederzeit anfallen können. Außerdem, wenn Sie wegfahren und Ihr geliebtes Haustier nicht mitnehmen können oder ins Krankenhaus müssen, brauchen Sie auch jemanden, der sich um das Tier in dieser Zeit kümmert, wie z.B. einen Tiersitter oder eine Hundepension. Aber die Liebe eines Tieres ist es wert, sich über all das Gedanken zu machen!

Sollten Sie sich bereits für ein Haustier entschieden haben oder sich darüber Gedanken machen, dann statten Sie doch dem nächstgelegenen Tierheim einen Besuch ab. Viele Hunde, Katzen und andere Tiere, darunter auch junge, warten dort auf ein neues, liebevolles Zuhause. Vielleicht finden Sie ja den für Sie richtigen Begleiter. Er wird es ihnen mit seiner bedingungslosen Liebe danken – ein Leben an Ihrer Seite verbringen zu dürfen. Das hilft in der Trauer und tut gut!

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